Unsere Therapieangebote:

Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapie gehört zu den vier sogenannten Richtlinienverfahren (Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Psychoanalyse, Familientherapie und Verhaltenstherapie) der Psychotherapie. Für diese Verfahren werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen. 

Die Verhaltenstherapie basiert ursprünglich auf der Lerntheorie. Dabei stehen die Lernerfahrungen die der Mensch im Laufe seines Lebens macht, im Mittelpunkt. Die zentrale Grundidee ist, dass Verhalten erlernt und auch wieder verlernt werden kann. In den vergangenen Jahrzehnten wurden zunehmend Ansätze mit einbezogen, die den Einfluss von Gedanken und Einstellungen auf Gefühle sowie Körperempfindungen berücksichtigen.

Der Begriff (kognitive) Verhaltenstherapie hat sich als Grundorientierung entwickelt, die viele Vorgehensweisen umfasst, denen jedoch einige Grundprinzipien gemeinsam sind:

  • Verhaltenstherapie orientiert sich an der empirischen Psychologie
  • Verhaltenstherapie ist problemorientiert
  • Verhaltenstherapie setzt an den prädisponierenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Problembedingungen an
  • Verhaltenstherapie ist zielorientiert
  • Verhaltenstherapie ist handlungsorientiert
  • Verhaltenstherapie ist nicht auf das therapeutische Setting begrenzt
  • Verhaltenstherapie ist transparent
  • Verhaltenstherapie soll „Hilfe zur Selbsthilfe“ sein
  • Verhaltenstherapie bemüht sich um ständige Weiterentwicklung
    (nach Margraf, 2009, Lehrbuch der Verhaltenstherapie, Band 1, Kap.1)

Manche erworbene Verhaltensmuster erweisen sich im Laufe der Zeit als ungünstig, belasten den Menschen und manifestieren sich in psychischen Symptomen. Durch gründliches Analysieren der Lern- und Lebensgeschichte der Patient:innen werden Erkenntnisse zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik gesammelt. Daraus werden Erklärungsmodelle für die gezeigten Symptome entwickelt sowie Therapieziele und Behandlungspläne erarbeitet.

Das Methodenspektrum der Verhaltenstherapie wird ständig erweitert und verbessert, wodurch für komplexe und schwer zu behandelnde Störungen immer wirkungsvollere Therapiemethoden zur Verfügung stehen.  

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie hat sich historisch aus der Psychoanalytischen Behandlung abgeleitet und gehört zu den psychodynamischen Therapien.

Hierbei geht man davon aus, dass unbewusste psychische Vorgänge eine Wirkung auf die psychische Gesundheit des Menschen haben. Ausgelöst durch eine aktuelle Belastungssituation unbewusste Konflikte und verdrängte Erlebnisse sowie Erfahrungen aus der eigenen Lebensgeschichte entstehen Symptome und Beschwerden (z.B. Ängste, Depressionen, psychosomatische Symptome, Persönlichkeitsstörungen, Anpassungsstörungen u.a.).

Wie bei den anderen Richtlinienverfahren ist in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie zunächst der Aufbau einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung die Basis für einen erfolgreichen Therapieprozess. Die therapeutische Beziehung ermöglicht den Zugang zu biografisch geprägten und verdrängten schmerzhaften Gefühlen und schafft die Möglichkeit aktuelle Beschwerden und Symptome im Zusammenhang mit unbewussten biografisch relevanten Konflikten bewusst zu machen. Gemeinsam mit der Therapeut:in kann ein Zugang zu diesen lebensgeschichtlich relevanten und oft verdrängten Konflikten geschaffen werden. Damit kann eine Einsicht in die unbewussten Motive und Konflikte möglich werden, die aktuellen Beschwerden im Hier und Jetzt erklären können.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie soll über das Verstehen und das emotionale Verinnerlichen neue Sichtweisen schaffen. So wird eine Veränderung mit einem Perspektivwechsel bisher bestimmender Emotionen und Einstellungen möglich.

Ziel der Behandlung soll es sein, sich wieder eigenverantwortlich, stabil, zuversichtlich und selbstwirksam in wichtigen Lebensbereichen wie Familie, Schule, Arbeit und Freizeit zu erleben, unter Beibehaltung individueller Persönlichkeitsmerkmale.

In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie können, wie in anderen Therapieverfahren zusätzliche Methoden eingesetzt werden, wie zum Beispiel traumaspezifische und auch hypnotherapeutische Methoden.

Gruppentherapie

Seit 2017 gilt die Gruppenpsychotherapie als gleichwertige Behandlungsform zur Einzeltherapie.

Es gibt störungsspezifische Gruppen (z.B. für ADHS Patient:innen, Anorexie Patient:innen, Angst Patient:innen, Zwangspatient:innen, …) und störungsübergreifende Gruppen (z.B. für Patient:innen aus Trennungs- und Scheidungsfamilien, Patient:innen mit psychisch erkrankten Eltern, …)

Die Gruppengröße kann unterschiedlich sein. Die Dauer der Gruppenstunde beträgt ca. 90 Minuten.

Das Bild ist in einem Workshop mit Jugendlichen entstanden. GSK steht für Gruppe Sozialer Kompetenzen.

Die Gruppendynamik wird genutzt um individuelle spezifische Therapieziele zu erreichen.

Eine Gruppenpsychotherapie ist zusätzlich zur Einzelpsychotherapie möglich und oft sinnvoll, da die entstehenden Synergieeffekte oftmals für den jeweiligen individuellen therapeutischen Prozess eine Ergänzung darstellen. Gruppentherapie kann auch ohne Einzeltherapie eine sinnvolle Behandlungsform sein.

In jeder Gruppentherapie gelten bestimmte Regeln: zum Beispiel, dass die Therapie in einem geschützten Raum stattfindet und nichts, was in der Gruppe besprochen wird, an Außenstehende weitergegeben werden darf. Auch für das Feedback gelten Regeln: So sollen die Gruppenmitglieder:innen ihre Rückmeldungen in Ich-Form geben, diese wertschätzend formulieren und eher beschreibende als bewertende Aussagen machen

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Gruppentherapie, wenn die Therapeut:in eine entsprechende Ausbildung nachweisen kann.

Da unser Gruppenangebot wechselt, erkundigen Sie sich/ihr euch bitte bei uns über das aktuelle Angebot.

Hypnose / Hypnotherapie

In der klinischen Hypnose wird die Patient:in durch hypnotherapeutische Methoden in die Lage versetzt, ihre eigenen Fähigkeiten und Ressourcen wirkungsvoll zu nutzen und die für den Heilungsprozess nötigen Kräfte zu mobilisieren. Hypnose und Hypnotherapie sind ressourcenorientierte psychotherapeutische Verfahren zur Bewältigung körperlicher und psychischer Probleme.

Bei der Hypnose wird ein – für die meisten Menschen – sehr angenehmer, wohltuender  Zustand tiefer Entspannung erzeugt (hypnotische Trance). Physiologisch kommt es zu einer Entspannungsreaktion von der Herzschlag, Atmung und Blutdruck beeinflusst werden. Durch Aufmerksamkeitsfokussierung wird eine bildhafte Informationsverarbeitung erzeugt und Vorstellungen und Fantasien werden auf allen Sinneskanälen aktiviert. Es wird eine Distanzierung vom Alltagsbewusstsein mit seinen gewohnheitsmäßigen Bewertungen und Bedeutungszuschreibungen erzeugt, zugunsten der Aufmerksamkeit auf das momentane Erleben in der inneren Wirklichkeit. In der Hypnose und Hypnotherapie werden Zugänge zu Fähigkeiten, Kenntnissen, Erfahrungen, Talenten und Stärken aktiviert, die den Heilungsprozess unterstützen oder gar erst ermöglichen.

In der Trance behalten die Patient:innen die Kontrolle über sich und können jederzeit den hypnotischen Prozess unterbrechen oder beenden.

Hypnose hat in vielen Kulturen eine lange geschichtliche Tradition. Heute wird Hypnose in der Psychotherapie, in der Medizin und Zahnmedizin mit großem Erfolg eingesetzt

Hypnotherapie wurde 2006 vom Wissenschaftlichen Beirat als eine wissenschaftlich begründete psychotherapeutische Methode anerkannt. Die Kombination mit Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie hat sich als sehr erfolgreich erwiesen.

Hypnotherapie mit Kindern

Wer Kinder beim Spiel beobachtet erlebt häufig eine Art „Selbstversunkenheit“, eine bereits ursprünglich vorhandene Aufmerksamkeitsfokussierung, die in der hypnotherapeutischen Arbeit mit Kindern aufgegriffen wird, um Veränderungsprozesse zu ermöglichen.

In der Hypnotherapie mit Kindern sind zwingend deren Entwicklungsbesonderheiten zu berücksichtigen.

Der Pionier der modernen Hypnotherapie, Milton H. Erickson (2002, S.9 f.) äußerte sich wie folgt zur Hypnotherapie mit Kindern:

„Kinder als Heranwachsende, sich entwickelnde Organismen (werden) von der ständig vorhandenen Motivation beherrscht, immer mehr von ihrer Umgebung immer besser verstehen zu wollen. Hierin liegt neben den fließenden Grenzen zwischen Fantasie und Realität bei Kindern ein Vorzug in der Therapieplanung: Der begrenzte Erfahrungsschatz des Kindes, der Hunger auf neue Erfahrungen, seine Offenheit für neue Erkenntnisse machen Kinder zu guten Hypnoseprobanden. Sie sind bereit, Ideen aufzunehmen, sie reagieren gerne auf sie – man muss ihnen diese Ideen nur so präsentieren, dass sie sie verstehen können. Wie bei allen anderen Psychotherapieformen für alle möglichen Patiententypen ist das auch der entscheidende Punkt.“

In der Hypnotherapeutischen Arbeit mit Kindern wird also die Fantasie- und Imaginationsfähigkeit genutzt, um Ressourcen für Entwicklungsprozesse zu aktivieren.

Beispielsweise werden Hypnotherapeutische Geschichten im therapeutischen Setting eingesetzt, die die jeweiligen Konflikte und Belastungen der Patient:innen widerspiegeln. Durch den Einsatz dieser bildhaften Vergleiche werden Suchprozesse ausgelöst, die die bisherigen Lösungsmuster sowohl integrieren, als auch in Frage stellen und somit Veränderungen ermöglichen.

Weitere Informationen unter www.hypnose-dgh.de

HypnoMentale Geburtsvorbereitung

HypnoMentale Geburtsvorbereitung nach Schauble und Hüsken-Janßen ist ein besonderes Anwendungsgebiet der Hypnose. Es ist ein sorgfältig entwickeltes ganzheitliches hypnotherapeutisches Verfahren, dass langjährig erprobt ist und mit Erfolg in der Geburtshilfe eingesetzt wird. Durch gezielte hypnotherapeutische Interventionen wird das Sicherheitsgefühl und das Selbstvertrauen der Frauen gestärkt und das Erleben von Schmerzen und Erschöpfung während er Geburt reduziert. Die schwangeren Frauen üben in einem tiefen Entspannungszustand mental den Geburtsvorgang ein. Durch wiederholtes Üben entwickelt die Schwangere die Fähigkeit den Geburtsprozess aktiv und selbstbestimmt zu bewältigen. Mit Hilfe wissenschaftlicher Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass der bevorstehenden Geburt zuversichtlich entgegengesehen wird und weniger Ängste und Schmerzen während der Geburt erlebt werden. Darüber hinaus treten weniger Komplikationen während der Geburt auf, die Geburt verkürzt sich und die Frauen sind nach der Geburt schneller wieder fit und die Bindung zwischen Mutter und Kind wird gefördert, was ebenfalls einen positiven Einfluss auf das Stillen hat.

Die HypnoMentale Geburtsvorbereitung sollte ab der 28. Schwangerschaftswoche beginnen, und sie umfasst vier Sitzungen à 90 Min. die alle 2 Wochen stattfinden. 

Ego-State-Therapie

Die Ego-State-Therapie ist ein Teilemodell, das ursprünglich in der Arbeit mit Erwachsenen (insbesondere von Dr. John und Helen Watkins aus Amerika und von ihren Schüler:innen: Dr. Woltemade Hartmann aus Südafrika/Pretoria u. a.) entwickelt und in den vergangenen Jahren auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen ausgedehnt wurde. Für Menschen unterschiedlichen Alters bietet sie sehr kreative und effektive Behandlungsmöglichkeiten.
In letzter Zeit hat sich die Ego-State-Therapie rasant entwickelt und einen festen Platz in der psychotherapeutischen Landschaft eingenommen.

Ego-States sind neurophysiologische Manifestationen des autonomen Nervensystems, die aus wiederkehrenden positiven und negativen Lebenserfahrungen entstanden sind. Um die implizit gespeicherten Ego-States zu erreichen, die für das Bewusstsein nicht zugänglich sind, werden in der Ego-State-Therapie z.B. hypnotherapeutische Techniken eingesetzt. Darüber hinaus wird mit somatischen Interventionstechniken gearbeitet, um die Patient:innen zu stabilisieren und einen Zugang zu den unterschiedlichen Ego-States zu erhalten, um mit ihnen arbeiten zu können. Die Ego-State-Therapie ist eine sehr intensive und erfolgreiche Interventionsmethode für Patient:innen mit posttraumatischen Belastungsreaktionen, Dissoziation als Folge von Traumata sowie für eine Vielzahl von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen.
Abhängig von der emotionalen und kognitiven Differenzierungsfähigkeit können ältere Kinder und Jugendliche bereits auf abstrakter Ebene reflektieren und so im Rahmen der Ego-State-Arbeit gut mitarbeiten.
Je jünger die Kinder sind, umso bedeutsamer und umso mehr nutzten wir für die Symbolisierung, Externalisierung und Bearbeitung der Ego-States Spielfiguren, Bilder, Handpuppen, Geschichten und das Als-ob-Spiel.

Weitere Informationen unter www.est-de.eu

Systemische Familienberatung

Wir leben alle in sozialen Kontexten. Um der sich daraus ergebenen Komplexität der Realität gerecht zu werden, haben wir in unserer psychotherapeutischen Praxis immer auch einen systemischen Blick auf das soziale Umfeld der jeweiligen Patient:innen.

Das bedeutet, dass sich ein Schwerpunkt unserer psychotherapeutischen Arbeit mit den Heranwachsenden auf die Kommunikation und Interaktion zwischen den Mitgliedern der Familie bzw. deren Umfeld bezieht. Dabei untersuchen wir die Funktion des Symptoms. 

Die im System vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen sollen nutzbar gemacht werden, um neue funktionalere Formen der Begegnung und des Miteinander zu aktivieren.

Ziel ist es ein besseres Gleichgewicht zu schaffen, indem neue Formen der Interaktion ermöglicht werden, um mehr Zufriedenheit für alle Mitglieder auf der individuellen und auf der systemischen Ebenen zu erreichen. Wir stellen unsere Fähigkeiten zur Verfügung, um dem ganzen Familiensystem zur Entwicklung neuer Kompetenzen und zur Aktivierung bereits vorhandener Ressourcen zu verhelfen. So kann der Genesungsprozess der identifizierten Patient:innen unterstützt werden.

The five freedoms

To see and hear – 

what is here,

instaead of what should be,

was or will be.

To say –

what you feel and think

instead of what you should feel and think.

To feel –

what you feel,

instead of what you ought to feel.

To ask –

what you want,

instead of always waiting

for permission.

To take risks –

on your own behalf,

instead of chosing to be only „secure“

and not rocking the boat.

(V. Satir)

EMDR- Eye Movement Desensitization and Reprocessing

EMDR nach Francine Shapiro bedeutet übersetzt: Desensibilisierung und (Neu)Verarbeitung durch Augenbewegungen.

Immer deutlicher sind in den letzten Jahren die Zusammenhänge zwischen belastenden und traumatisierenden Erfahrungen in der Kindheit und der Entwicklung psychischer, körperlicher Störungen im Erwachsenenalter erkannt worden.

EMDR ist ein hoch wirksames, evidenzbasiertes Verfahren zur Behandlung von PTBS, Traumafolgestörungen und anderen psychischen Störungen. Traumatherapie mit EMDR ist vor allem ressourcenorientierte Psychotherapie und daher u.a. besonders für die psychotherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen geeignet. 

Es ist eine therapieschulenübergreifende Methode einer integrativen Psychotherapie. Durch bilaterale Stimulation kommt es zu einer Dekonditionierung z.B. der mit der traumatischen Erinnerung verbundenen Angstreaktion. Die bilaterale Stimulierung kann ebenfalls für die Verankerung von Ressourcen und zur Selbstberuhigung eingesetzt werden.

Augenbewegungen verringern die Lebhaftigkeit emotional belastender Bilder, indem sie die Funktion des visuell-räumlichen Zentrums des Ultrakurzzeitgedächtnisses unterbrechen und so die Intensität der Emotionen, die mit dem Bild assoziiert sind, verringern. (Barrowcliff et al., 2004)

Die Wirksamkeit von EMDR bei Kindern und Jugendlichen ist in vielen Studien nachgewiesen worden. Bereits Kleinkinder ab Geburt können gezielt mit EMDR behandelt werden.

I.B.T. Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie

Bewährte Elemente der Verhaltenstherapie, der Tiefenpsychologie, der systemischen Familientherapie, der bindungsbasierten Psychotherapie, der Körpertherapie und Methoden aus der Traumatherapie (insb. EMDR) werden zu einem eigenen therapeutischen Vorgehen, der Integrativen Bindungsorientierten Traumatherapie zusammengefasst.

Ewering Psychotherapeutische Praxis

Traumatisierungen können bereits in der Schwangerschaft, während der Geburt und in den ersten Lebensjahren auftreten. Die daraus entstandenen Traumata haben zum Teil lebenslange Auswirkungen. Zur Bewältigung dieser belastenden Erfahrungen sind die Kinder insbesondere auf ihre primären Bezugspersonen angewiesen. Im Umgang mit ihren traumatisierten Kindern zeigen sich die Bezugspersonen oftmals hilflos und überfordert, so dass sich frühe Bindungsstörungen entwickeln können. Die integrative bindungsorientierte traumatherapeutische Behandlung beinhaltet neben der direkten traumaintegrativen Arbeit mit dem Kind, eine intensive Arbeit mit den Bezugspersonen, mit dem Ziel der emotionalen Entlastung, der Stärkung der Erziehungskompetenzen und der Erweiterung des Handlungsspektrums.

PEP®

PEP® ist eine Klopftechnik, der Prozess- und Embodimentfokussierten Psychologie. Sie wurde von Dr. Michael Bohne entwickelt. Bei dieser Klopftechnik werden unter Aktivierung eines unangenehmen Gefühls (z.B. Angst) – das verändert werden soll – gleichzeitig verschiedene Körperpunkte (Akupunkturpunkte) beklopft.

Es handelt sich um eine Selbstberuhigung durch Selbstberührung, die zur wissenschaftlich nachgewiesener Stressreduktion führt. 

Einer der Hauptwirkfaktoren ist dabei die Aktivierung der Selbstwirksamkeit. Kinder, Jugendliche und Erwachsene erleben, sie müssen beispielsweise ihren Ängsten nicht länger ausgeliefert sein, sondern können selbst etwas dagegen unternehmen.

PEP® wird insbesondere bei Ängsten, Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), Schlafstörungen, Panikattacken, Depressionen und Schmerzen eingesetzt.

Spieltherapie

„Wir haben nur gespielt…“

Das Spiel ist eine zentrale kindliche Tätigkeit, mit der das Kind komplexer und differenzierter als über Sprache kommuniziert. Dabei wirkt das Spiel emotional aktivierend und motivierend. Es ist eine elegante Möglichkeit, eine gute therapeutische Beziehung zu schaffen, als Basis für einen gelingenden Veränderungsprozess. Darüber hinaus ist das Spiel für uns Kindertherapeuten:innen ein hilfreiches diagnostisches Instrument zum Verständnis der inneren Erlebniswelt und der Stärken und Schwächen des Kindes. Zudem wird das Spiel von uns genutzt, als wertvolles therapeutisches Medium zur Erprobung neuer Verhaltensweisen in der geschützten Als-ob-Realität. 

Kreatives Gestalten in der Psychotherapie

„Ich male mir meine Welt…“ 

In unserer Praxis wollen wir Kinder und Jugendliche bestärken, was (noch) nicht in Worte zu fassen ist, über das Medium kreatives Gestalten auszudrücken. Wir möchten einen Kreativraum schaffen, in dem sich die jungen Menschen künstlerisch mit den Wahrheiten der Welt auseinanderzusetzen. „Gäbe es nur eine Wahrheit, könnte man nicht hundert Bilder zum gleichen Thema malen.“ (Pablo Picasso).

Kinder und Jugendliche haben ein reiches Potential an schöpferischer Phantasie und Ausdrucksstärke. Diese zu nutzen und einzusetzen ist eine wunderbare Möglichkeit, Erlebtes und Erfahrenes sichtbar zu machen.

Beim therapeutischen kreativen künstlerischen Gestalten gibt es kein Richtig oder Falsch. Alles ist möglich. Es wird rasch deutlich, womit sich die Kinder und Jugendlichen beschäftigen und welche inneren Spannungen und Konflikte vorhanden sind. Uns Psychotherapeuten:innen ermöglicht die künstlerische und schöpferische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen tiefe Einblicke in ihre innere Erlebniswelt.

Malen verhilft beispielsweise vielen Kinder Zugang zu ihren Ressourcen zu finden und sich selbstwirksam zu erleben. Darüber hinaus können in der kreativen Arbeit Ängste überwunden und ein Ventile für Aggressionen gefunden werden. Die jungen Menschen entwickeln oftmals im freien kreativen Gestalten, eigene Wege und Lösungen für schwierige Lebenssituationen.

Körpertherapie –
Haptic-Gamma-Embodiment

Gemeinsam mit Sonia Gomes gründete Marcelo Muniz den therapeutischen Ansatz zur Auflösung emotionaler Traumata – Somaembodiment (Somatic Experience). 

Daraus entstand der methodische Ansatz des Haptic-Gamma-Embodiments, der sich mit somatischer Selbstregulierung beschäftigt. Dabei wird eine Dynamik zwischen Empfindungsfähigkeit und Ausdrucksfähigkeit durch Bewegung und Berührung geschaffen. In dieser Form der körperorientierten Arbeit wird die Beziehung des Menschen zur Schwerkraft (Gravitationsfeld), zum Raum und zur Zeit erkundet. Wenn wir davon ausgehen, dass unsere Beziehung zur Gegenwart und zum Raum komprimiert und begrenzt ist, dann wird auch unser Handlungspotential reduziert sein. Sich durch die Welt zu bewegen, kann von manchen Kindern, Jugendlichen, jungen und älteren Menschen dann als sehr riskant erlebt werden: Auf Andere zuzugehen, Freund:innen zu finden, sich abzugrenzen, anzunehmen, abzulehnen, ja zu sagen, nein zu sagen, zu lieben, sich zu verabschieden, kann dann als schwer oder unmöglich empfunden werden.

Durch die Haptic-Gamma-Embodiment Arbeit werden neue emotionale Reaktionsmöglichkeiten und ein vertieftes und bewusstes Wahrnehmen des eigenen Körpers geschaffen und somit werden Veränderungen in der Eigenwahrnehmung und in der Wahrnehmung des Gegenübers angeregt. Automatisierte dysfunktionale Muster von Gewohnheit, Haltung, Koordination und Wahrnehmung werden überprüft und können prozesshaft verändert werden. 

Die Psyche offenbart sich somatisch in ihrer Beziehung zur Welt und zum Gegenüber, und die Bedeutung des Wortes Haltung wird erweitert. (Hubert Godard)


Ulrike Ewering & Kolleg:innen

PRAXIS FÜR PSYCHOTHERAPIE

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